Ein Dialer (deutsch: „Wählprogramm“) ist eine Software, die eine Internetverbindung über das Telefonnetz herstellt – insbesondere über Modem oder ISDN. In der Anfangszeit des Internets war dies ein gängiger Weg, um sich bei kostenpflichtigen Diensten einzuwählen. Ein Dialer wählt dabei automatisch eine bestimmte Telefonnummer und baut die Verbindung auf. In legitimer Form wurden Dialer etwa für Mehrwertdienste verwendet. Mit dem Aufkommen von Breitband-Internet und Flatrates haben Dialer in ihrer ursprünglichen Form jedoch stark an Bedeutung verloren.

In ihrer legalen Nutzung dienten Dialer dazu, gezielte Dienste (z. B. Erotikangebote oder technische Hilfe) über Premium-Rufnummern mit erhöhten Gebühren anzubieten. Problematisch wurde es, als missbräuchliche Dialer auftauchten, die ohne Wissen des Nutzers teure Nummern wählten – teils versteckt in Softwarepaketen oder über manipulierte Webseiten. Dadurch entstanden oft hohe Telefonrechnungen. Diese „Malware-Dialer“ galten in den frühen 2000er-Jahren als häufige Bedrohung, insbesondere bei ungeschützten Windows-Systemen und analoger Einwahltechnik.

Heute spielen Dialer als Schadsoftware kaum noch eine Rolle, da analoge Modems und ISDN weitgehend durch DSL, Glasfaser und Mobilfunk ersetzt wurden. Dennoch ist der Begriff im sicherheitstechnischen Kontext relevant – z. B. bei alten Systemen, internationalen Dialer-Betrugsfällen oder als Beispiel für frühere Malware-Formen. Schutzmaßnahmen bestanden vor allem in der Nutzung von Antivirensoftware, dem Deaktivieren von Modemverbindungen und Vorsicht beim Download unbekannter Programme. Heutige Sicherheitslösungen erkennen und blockieren Dialer in der Regel automatisch. In modernen Netzen sind sie aber größtenteils obsolet.